Die Erleichterung war Andreas Kofler anzuspüren, als er nach dem
zweiten Rennen der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft
(IDM) seinen Helm abnahm. Der junge Österreicher aus dem Team M32 Racing
belegte auf seiner Yamaha den zweiten Rang und stand damit am Podium
auf jener Strecke, die ihn in der Saison immer den meisten Respekt
abverlangt
"Es ist nicht Angst und es ist nicht Hass, aber irgendwie werde ich mit
der Strecke nicht so warm", erklärte der 18-Jährige über den 3,8
Kilometer langen, temporären Rennkurs in Thüringen, der nur über kurze
Auslaufzonen verfügt und in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen
feierte. Zahlreiche Zuschauer pilgerten zur Traditionsrennstrecke im
IDM-Kalender und verfolgten mit Spannung die engen Duelle in der
Supersport-Klasse.
"Ich gehe dieses spezielle Wochenende immer mit der richtigen Portion
Respekt an. Es ist eine fordernde Rennstrecke, die keine Fehler
verzeiht. Von dem her war ich richtig happy, dass ich ab dem ersten
Training zu den schnellsten Fahrern gehörte", so Kofler, der am Freitag
nach den Freien Trainings der zweitschnellste Pilot war. Das konnte er
am Samstag in der Qualifikation nicht ganz umsetzen, verpasste aber nur
knapp die erste Startreihe und begann den Sonntag somit vom vierten Rang
aus.
Der schnelle Starter kämpfte sich in beiden Rennen aber früh nach vorne.
Seine Blitzstarts brachten ihn immer auf die zweite Position hinter den
Niederländer Melvin van der Voort, der beide Rennen gewinnen konnte. Im
ersten der beiden Läufe hatte Kofler Probleme, die hohe Pace der Gegner
in der zweiten Rennhälfte mitzugehen. Fast über die komplette
Renndistanz fuhren die vorderen Fahrer Zeiten wie in der Qualifikation.
Der Attnang-Puchheimer beendete den Lauf als Fünfter, konnte im zweiten
Rennen aber nochmals zulegen. "Ich habe gleich am Anfang richtig
reingehalten und mir dadurch den zweiten Platz gesichert, den ich am
Ende nicht mehr hergegeben habe", berichtete er. Hinter Van der Voort
wurde er Zweiter und stellte damit sein bestes IDM-Ergebnis ein.
"Mit dem Wochenende kann ich sehr zufrieden sein. Ein Podium in Schleiz
ist für mich wie ein Sieg und macht mich richtig glücklich", strahlte
der 18-Jährige auf den in zwei Wochen sein Heimrennen am Red Bull Ring
wartet.
Qualifikation:
1. Melvin van der Voort (NED/Yamaha/Team SWPN) 1:26.834
2. Twan Smits (NED/Yamaha/Team Apreco) + 0.249
3. Thomas Gradinger (AUT/Yamaha/Eder Racing) + 0.312
4. Andreas Kofler (AUT/Yamaha/M32 Racing) + 0.567
5. Martin Vugrinec (CRO/Yamaha/Art Dreier Racing) + 0.781
1. Rennen:
1. Melvin van der Voort (NED/Yamaha/Team SWPN)
2. Twan Smits (NED/Yamaha/Team Apreco) + 3.370
3. Martin Vugrinec (CRO/Yamaha/Art Dreier Racing) + 5.508
4. Thomas Gradinger (AUT/Yamaha/Eder Racing) + 5.669
5. Andreas Kofler (AUT/Yamaha/M32 Racing) + 11.146
2. Rennen
1. Melvin van der Voort (NED/Yamaha/Team SWPN)
2. Andreas Kofler (AUT/Yamaha/M32 Racing) + 3.625
3. Thomas Gradinger (AUT/Yamaha/Eder Racing) + 10.024
4. Luca De Vleeschauwer (BEL/Kawasaki/Weber Motos) + 12.619
5. Leon Orgis (GER/Yamaha/Kiefer Racing) + 13.586
Meisterschaftsstand (nach 7 von 13 Rennen)
1. Twan Smits (NED/Yamaha/Team Apreco) 136 Punkte
2. Melvin van der Voort (NED/Yamaha/SWPN) 129
3. Andreas Kofler (AUT/Yamaha/M32 Racing) 109