Motorradrennsport ist im Hause Kofler eine Familienangelegenheit. Schon Maximilians Vater Klaus Kofler fuhr internationale Rennen, stand sogar bei Europameisterschaftsläufen am Salzburgring im Starterfeld mit vielen Topfahrern und hat seine Racing-Gene an seine zwei Söhne weitergeben. Schon von Kindesbeinen auf wurden die Rennstrecken Europas ein fixer Bestandteil des Lebens für den 20-jährigen Maximilian, Österreichs einzigem Piloten in der Motorrad-Weltmeisterschaft, als auch für seinen 16-jährigen Bruder Andreas, der in der spanischen Superstock 600 Meisterschaft unterwegs ist.
„Wir lieben den Motorradsport und unsere Welt dreht sich darum, vor allem jetzt immer intensiver, seitdem ich einen Fixplatz bei CIP-Greenpower in der Moto3 habe“, berichtet Maximilian, der vor über 13 Jahren seine ersten Rennen bestritt. Über Motocross und Supermoto kam er erst vor wenigen Jahren auf die Straße. Im Eiltempo ging es über den Northern European Cup, die Italienische Meisterschaft und die Juniorenweltmeisterschaft nun in die WM. Gerade einmal vier volle Saisonen hat der Attnang-Puchheimer auf den Rennstrecken Europas absolviert, ehe im März der große Schritt auf die WM-Bühne als Fixstarter folgte.
„Oft wurden wir für unseren Einsatz belächelt, viele haben nicht geglaubt, dass wir den Weg so schaffen und es war nicht immer einfach. Aber man wächst stetig mit den Aufgaben, das merke ich an mir selbst, aber auch an Maximilian“, erklärt Vater Klaus. Die vierköpfige Familie aus Oberösterreich managt aber nicht nur die Karriere der beiden Sprösslinge im Motorradzirkus, sondern führt eine Gaststätte in Attnang-Puchheim, wo einem die Speisen und Getränke auch schon einmal von einem der beiden Motorradrennfahrer serviert werden können.
Dieses leitet Mama Doris, die nebenbei die Reisen und Flüge ihrer beiden Söhne bucht und organisiert. Vater Klaus begleitet Andreas und Maximilian zu den Rennen, zumeist im Wohnmobil und ist Chaffeur, Berater, Manager und die erste Ansprechperson vor Ort. „Es ist extrem wichtig für mich, ihn als Vertrauensperson dabei zu haben. Er nimmt mir viel Arbeit ab, kümmert sich zwischen den Einheiten um die Helme, dass das Rennleder gereinigt wird und organisiert das Essen oder wenn ich irgendetwas brauche. So kann ich mich voll auf die Rennen fokussieren“, weiß Maximilian.
Bei seinen drei Wildcard-Einsätzen in Spielberg in den letzten Jahren hatte er immer die gesamte Familie mit an der Rennstrecke. Das ist 2020 aufgrund der strengen Hygiene-Richtlinien nicht möglich. „Schade, denn da ich und Andreas beide immer um den Grand Prix herum Geburtstag haben, war das schon ne richtige Tradition, der gemeinsame „Urlaub“ in der Steiermark“, schmunzelt der 20-Jährige.
Schon am Freitag dröhnen wieder die Motoren in Spielberg und mit dem ersten Freien Training der Moto3 beginnt der Grand Prix der Steiermark, das zweite Heimrennen innerhalb von wenigen Tagen für den jungen KTM-Piloten aus Oberösterreich. Alle Trainings und alle Rennen aus Spielberg werden auf ServusTV live übertragen in Österreich und Deutschland.